Church of Euthanasia

The One Commandment:
"Thou shalt not procreate"

The Four Pillars:
suicide · abortion
cannibalism · sodomy

Human Population:
SAVE THE PLANET
KILL YOURSELF




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CHRIS KORDA - TECHNOPRODUZENT, RELIGIONSSTIFTER, ANTIHUMANIST

Danke, dass Sie hier nicht atmen

Unter dem Titel "Six Billion Humans Can't Be Wrong" veröffentlicht Chris Korda dieser Tage ein Album, das als Trojanisches Pferd die Ideologie seiner Church of Euthanasia in der Welt verbreiten soll.

TED GAIER UND SUZANNE ZAHND

Weiss Gott, es gibt nichts, was es nicht gibt: eine Kirche zur Dezimierung der Menschheit, digital transportierte Technologiekritik, fundamentalistisches Crossdressing, Tabubruch, begangen mit einer Gitarre, propagierten Kannibalismus aus Veganerperspektive. Eine herzhaft bürgerschreckliche, dadaistisch-nihilistische Kombination. Die Rede ist von Reverend Chris Kordas "Church of Euthanasia", deren erstes praktisches Anliegen die Reduktion der menschlichen Spezies ist. Die Essenz dessen, was einem da im typischen American Way of Zivilisationshass um die Ohren fliegt, ist radikaler Antihumanismus auf hohem intellektuellem Niveau. Ein Paradies aus Widersprüchen, bei deren Betrachtung es leicht passieren kann, dass mann/frau auf seine/ihre eigenen trifft.

Vorab sei erwähnt, dass Chris Korda eine überaus charmante und humorvolle Person ist, ein Freund geistreicher Dialektik, guter Manieren und des Schönen an sich - also das Gegenteil von einem morbiden Apokalyptiker.

THOU SHALT NOT PROCREATE

Die Church of Euthanasia (COE) wurde Anfang der neunziger Jahre von Reverend Chris Korda, und Pastor Kim in Boston gegründet, und sie ist mittlerweile eine staatlich annerkannte Glaubensgemeinschaft. Die COE basiert auf der Erkenntnis, dass der Mensch durch seine dominante Stellung innerhalb der Natur verantwortlich ist für die Vernichtung anderer Lebensformen.

"Der Sinn des Lebens besteht darin, den Planeten fruchtbar zu machen für noch mehr Leben. Leben macht Leben, das hat diesen Planeten von einem Stück Stein zu einem komplexen System von zig Billiarden Lebensformen gemacht. Das ist der natürliche Mechanismus der Evolution. In den letzten 5000 Jahren hat der Mensch aber in diesen Prozess eingegriffen. Wir sind für die Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen dem Menschen und allen anderen Arten.

Alle vierzig Minuten verschwindet eine Spezies unwiederbringlich. Selbst wenn wir aus ästhetischen Gründen finden, McDonald's oder Diskotheken wären wunderschön, wenn wir uns freuen, dass alles überall gleich ist, müssen wir einsehen, dass Standardisierung und Monokultur unlogisch und selbstzerstörerisch sind. Sie vernichten unsere Lebensgrundlagen. Für uns bedeutet Ethik, dies zu bedenken. Das hat nichts zu tun mit sozialer Gerechtigkeit, Klassenkonflikten oder Gott im Himmel. Es geht einzig um biologische Vielfalt, um die globale Existenz. Humanismus wird dem nicht gerecht, deswegen sind wir eine antihumanistische Organisation."

Empfohlene Mittel zur Reduzierung des Menschengeschlechts sind Selbstmord, Sterbehilfe, Sterilisation und Sexualpraktiken, die nicht der Reproduktion dienen. Sowie Abtreibung, falls das mit den Sexualpraktiken schief gegangen sein sollte. Sexualität an sich wird von der COE aber ausdrücklich bejaht. Die Schriften über die Befreiung der Sexualität von Wilhelm Reich gehören zu den theoretischen Säulen der Kirche. Auch dass Korda in der Öffentlichkeit als Frau auftritt, will er als emanzipatorisches Zeichen, als Akt gegen sexuelle Determination gewertet wissen. Generell ist Freiwilligkeit die notwendige Basis für alles Genannte: Wer Mitglied der COE werden will, verpflichtet sich lediglich, nicht zur Vermehrung der Menschheit beizutragen - thou shalt not procreate.

EIN FALL FÜR EINE KIRCHE

[missing lines]"Thank you for not breeding" richten sich an die Partizipatoren der so genannten ersten Welt, schliesslich sind sie es, die mit ihrem Konsumverhalten am effizientesten Ressourcen vernichten.

"Eigentlich glaube ich nicht, dass der Mensch von Natur aus besonders böse ist. Die westliche Zivilisation ist böse, aber die ist bloss 5000 Jahre alt. Ich glaube, dass Menschen sich ändern können. Es ist möglich, ihre Herzen zu erreichen und sie zu verändern. Ich weiss das, weil es bei mir auch so war. Ich wurde durch Dinge, die ich gelesen habe, und von Erfahrungen verändert. Ich habe Fähigkeiten entwickelt, auch bei anderen ein Bewusstsein zu schaffen, welches sie zu subversiven Personen werden lassen kann. Ich will die Leute nicht überrumpeln wie die Massenmedien, ich will sie zu selbständigem Denken animieren."

Das ist nicht gerade die klassische Strategie, eine Kirche gross zu machen, wo doch nahezu jede Massenreligion mit dem Versprechen oder der Intention arbeitet, ihren Anhängerinnen das Denken abzunehmen. Die COE bietet dem Individuum wenig Perspektive für das eigene Seelenheil. Und wer zu einer ähnlichen Analyse bezüglich der Zerstörung biologischer Vielfalt kommt, wird es vielleicht auch eher bei einer Greenpeace-Mitgliedschaft bewenden lassen. Auf alle Fälle sind die Aktionen der COE in einem viel lustfreundlicheren Sinne spektakulär als die mit der Pedanterie von Eliteeinheiten geplanten Stunts auf Erdölplattformen.

[missing lines]renten stehen Dinge wie "Eat a queer fetus for Jesus", "Depressed? Commit suicide" oder "Spermfree cunts for the earth". Der Aufforderungskatalog wird um die Schocker Sodomie und Kannibalismus erweitert, wobei Letzterer für die einzige vertretbare Art Fleisch zu essen, steht. Natürlich ist Chris Korda Veganer.

Die öffentlichen Auftritte der COE sind eine Mischung aus Demonstration und Prozession. Zum Erscheinungsbild gehören neben Chris Korda als adrette Dame Pastor Kim in katholischer Priesterkluft und eine ans Kreuz genagelte Sexpuppe, "Being" genannt, immer auch ein paar dutzend "normal aussehende" Aktivistinnen.

"Unsere Aktionen sind in einem situationistischen Kontext zu sehen. Meine Strategie ändert sich ständig. Ein paar wenige Leute genügen, wenn es ihnen gelingt, im richtigen Moment in eine offene Situation zu treten und die Türe für eine grössere Kraft aufzustossen."

Meistens sind aber Irritation oder gar Hass und Angst die gängige Reaktion und die Fragezeichen auf den Gesichtern der Passanten obligatorisch. Immer wieder gerät die COE an die gleiche Front von Gegnern wie militante Abtreibungsgegner, denn die Schauplätze ihrer Aktionen sind oft gemässigte Abtreibungsbefürworterkliniken und Samenbanken. Und weitere Anlässe für die Church gibt es zuhauf: So entblösste sie bei einer republikanischen Wahlveranstaltung Hakenkreuze und rief dazu auf, die Republi- [missing lines] sich auf einen vorbeikommenden Kometen beamen wollten) organisierte die COE einen Segnungsgottesdienst. Lydia Eccies, eine wichtige Figur in der COE, initiierte eine Wahlkampagne für den "una-Bomber", einen Wissenschaftler, der mit Briefbomben mehrere seiner Kollegen umgebracht hatte und dessen antizivilisatorischem Manifest die COE im Wesentlichen zustimmt.

USA, DAS SEKTENPARADIES

Abgesehen von der bewusst gewählten Unterscheidung von inhaltlicher Essenz und propagandistischen Mitteln trifft vieles im Erscheinungsbild der Kirche hier in Europa auf einen ganz anderen Referenzrahmen als in den USA. Bekanntlich ist dieses grosse, stolze Land das Werk von christlichen Fanatikern. Religiöse Marotten treffen dort auf mehr Toleranz als politisches Abweichlertum, sprich Infragestellung der Herrschaftsverhältnisse. So wurde beispielsweise die Black Panther Party rasch zerstört, während die Nation of Islam heute noch besteht. Ebenfalls beispielhaft für das andere Musterland der Demokratie - das eine ist ja bekanntlich die Schweiz - sind zwei gleich geschalte Parteien und eine Wahlbeteiligung unterhalb der [missing lines] der Religion tummeln. In Chris Kordas Schritt, die Form Kirche der Form politische Organisation vorzuziehen, zeigt sich ein speziell US-amerikanisch geprägtes Verständnis von Politik, Gesellschaft und Opposition.

"Natürlich spielt auch Sarkasmus eine Rolle. Bei der Entscheidung, eine Kirche zu gründen, war auch die Lust dabei, die katho- lische Kirche anzugreifen, denn ich setze ihre Ideologie gleich mit jener der industriellen Gesellschaft. Der Hauptgrund, warum wir keine politische Organisation gebildet haben, ist aber der, dass wir nicht an die politische Illusion glauben. Menschen ein neues Bewusstsein zu vermitteln, ist eine religiöse Angelegenheit. Vielleicht ist auch Transformation das richtige Wort. Es ist emotional, ausserhalb rationaler Prozesse. Entweder du fühlst eine Art Verletztheit oder Scham darüber, wie sich die Dinge in der Zivilisationsgeschichte entwickelt haben, oder nicht. Wer das nicht empfindet, der wird sich nicht von blossen Worten überzeugen lassen."

TRANSPORTMITTEL MUSIK

Kordas Strategie, ausgerechnet die technikfixierteste und global massenwirksamste Musik als Propagandamedium zu nutzen, ist symptomatisch für die Widersprüche, die einen fundamentalistischen Zivilisationskritiker stets und überall umgeben. "Ich glaube nicht, dass man 'pur' sein muss, um wirkungsvoll zu sein. Ausserdem ist es totalitär, alles klar zu definieren und in gut und böse zu unterteilen. Für mich sind das Paradox und der Widerspruch etwas Positives. Auch ich trage die Last und die Schuld der industriellen Gesellschaft mit. Ich bin in New York City aufgewachsen, ich weiss nicht, wie man Gemüse anbaut. Ich weiss, wie man Computer programmiert, ich bin Teil der industriellen Elite und das wird sich innerhalb meines Lebens kaum ändern. Aber ich versuche, ehrlich damit umzugehen, meine Widersprüche nicht zu verstecken. Das ist auch eine wichtige Absicht der Kirche, den Leuten ihre Widersprüche bewusst zu machen. So verhält es sich auch mit meiner Musik. Auf der einen Seite ist sie ein ausgezeichnetes Transportmittel für meine Botschaft, ausserdem macht sie mir persönlich Spass. Auf der anderen, der intellektuellen Seite, bin ich wütend auf mich selbst, da ich am falschen Prinzip partizipiere, Teil der falschen, globalen, technologisierten Kultur bin. Jeder ist gefangen in dieser Maschine, die wir 'technological trance' zu nennen pflegen. Hypnotisiert von dem glänzenden, pulsierenden Bullshit. Das ärgert mich wirklich, weil ich denke, dass es die individuelle Fähigkeit zur Reflexion beschädigt."

Kordas Weg zum Technoproduzenten war recht untypisch: Er begann 1977 Gitarre zu spielen und studierte Musiktheorie unter anderem bei Jerry Bergonzi (einem renommierten Saxofonisten der Coltranes-Schule). Er wollte Bebop-Gitarrist werden, spielte Standards in Restaurants oder auf der Strasse, war Mitglied einer Fusionband und gab Gitarrenunterricht.

"Ich weiss nicht mal, wie man Turntables bedient. Ich kaufe auch keine Platten. Um ehrlich zu sein, interessieren mich anderer Leute Platten gar nicht. Die meiste Musik, die ich wirklich mag, ist nicht elektronisch. Mein grosser Held ist John Abercrombie, weitere Einflüsse sind Jan Hammer, Pat Metheny und so weiter. Die einzige Art von elektronischer Musik, die mich stark beeinflusst hat, war House."

1993 veröffentlichte er seine erste CD "Demons In My Head", eine düstere Soundcollage. In dieser Zeit begannen auch die Aktivitäten der COE. Er selbst bezeichnet diese Platte als Teil seines seelischen Heilungsprozesses, seiner persönlichen Teufelsaustreibung. Das Interesse an Kordas Musik blieb in den USA gering, auch als 1994 das Musik gewordene Manifest "Save The Planet, Kill Yourself" veröffentlicht wurde. Mehr Beachtung erfuhr sie erst drei Jahre später in Europa, als DJ Hell aus München auf diese Platte aufmerksam wurde und sie auf seinem Label International Gigolo Records herausbrachte.

Ein beeindruckender Auftritt an der Popkomm 97 brachte Chris Korda als Performer nachdrücklich ins Bewusstsein des Publikums. Als Frau verkleidet wie bei allen Aktionen, sah man ihn affektiert, umständlich tanzen, so wie es die Damen der besseren Gesellschaft in Filmen tun, in denen eine Cocktailparty dargestellt wird. Dazu lief lediglich eine DAT-Kassette - und niemand war gelangweilt. Die Zuschauerinnen waren schnell ihrem/seinem Charme erlegen, und ihnen stockte der Atem, als Korda das Unmögliche tat: Er ergriff, mit grosses Geste, eine Gitarre und schrammelte mehrere Lieder herunter. Der Tabubruch war perfekt.

Nach einer weiteren Maxi ("Sex Is Good") wird jetzt das erste Album "Six Billion Humans Can't Be Wrong" veröffentlicht. Wenn man so will, ist es eine zeitgenössische elektronische Jazzrockplatte, mit gelegentlich unterlegten Housebeats. An allen Ecken und Enden begegnet mann/frau diesen warmen, kantenlosen Synthiesounds: E-Piano, Hammond, DXT-Klavier - alles da und keinesfalls retrospektiv. Zuweilen wird dann auch mal eine gute Ewigkeit gejammt, während die Band, die es nicht gibt, "das Riff spielt". Alles bleibt auf Spannung, jetzt die Wahwah-Orgel, gleich wird sich was ändern. Ah, eine Stimme (kräftig, stolz, bedeutsam): "Insanity, determination, zeal".

Er hantiert mit menschlichen Stimmen und Texten so, dass sie mehr sind als Klangfarben, da werden keine Klischees von Robotern oder sexueller Verfügbarkeit bedient. Meist verkündet er mit wenigen Worten seine Botschaft. Die kurzen und plakativen Slogans werden von verschiedenen Stimmen wie Mantras wiederholt und durch kleine Veränderungen in der Abfolge inhaltlich variiert. Gelegentlich werden menschliche Laute als rhythmische Elemente (zum Beispiel als Hi-Hat) verwendet, ehe sich aus dem Laut dann ein Wort schält. Zwei Tracks fallen bei dieser Platte in gewisser Weise heraus. Zum einen "Save The Planet, Kill Yourself", technoid, scharf und in seiner Komplexität und Aggressivität unerreicht. Zum anderen "Fleshdance", wo sich der Danceflooraspekt in den Vordergrund drängt.

"Das ist Musik für Leute, die total überstimuliert sind. Sie sind innerlich tot, sodass es eine wahnsinnige Lautstärke und Lichteffekte braucht, damit sie etwas fühlen. Elektronische Musik ist das exakte Abbild unserer Informationsgesellschaft. Die flackernde Obsession der Gegenwart ersetzt jede perspektivische Wahrnehmung und reduziert sie auf das Jetzt, Now! 'U u u me me me, everyone agrees with ME'. Damit ist die Loveparade gemeint. Für mich ist sie eine Art Naziparteitag, extrem totalitär. Über eine Million Leute rund um dieses phallische Monument. Der Über-DJ, hoch oben auf seinem Podium, die Massen in Bewegung haltend. Und dann dieser Slogan: 'One world, one future'. Der perfekte Ausdruck für die globalisierte industri- elle Gesellschaft - one world, one shit!"

CHRIS KORDA-SEIN KAMPF

Es bedarf keiner grossen Fantasie, sich vorzustellen, welche Kontroversen Kordas Positionen vor allem in Deutschland provozieren. Vielen kommt schon beim Namen der Kirche die Galle hoch. Im deutschsprachigen Raum lässt sich kaum ein Lexikon finden, in dem der Begriff "Euthanasie" ohne Verweis auf die Massentötung von Behinderten und Kranken im Nationalsozialismus erklärt wird. Während in englischen Nachschlagewerken lediglich die ursprünglichen Bedeutungen aufgezählt sind: eu (schön), thanatos (Tod), die Praxis des schmerzlosen Tötens, im Besonderen in Fällen von unheilbarer Krankheit.

Eine noch heftigere Provokation stellt Kordas ganz eigene Relativierung des Holocausts dar. Für ihn ist er nicht nur deshalb kein einmaliger Vorgang, weil beispielsweise die Kolonialmächte mit der zum Teil planmässigen Ausrottung diverser Ureinwohner ähnlich vorgegangen sind wie die Nazis, sondern wegen des Fakts an sich, dass die menschliche Zivilisation seit Jahrtausenden Tiere und Pflanzen vernichtet.

So logisch eine derartige Argumentation für einen Veganer sein mag und so notwendig es ist, die Barbarei des Kolonialismus von dem verharmlosenden Herrenmenschen-Gedanken zu trennen, es wären eben höhere und primitivere Kulturen aufeinander getroffen - warum muss es denn immer gleich der Holocaust sein? Das Schwarzbuch des Kommunismus, die Walser-Debatte und der Umstand, dass gerade im Kosovo-Krieg jede Seite mindestens einen Hitler bei der anderen ausgemacht hat, zeugt von einem enormen Abnutzungseffekt, der in seiner letzten Konsequenz zum Verschwinden von Geschichte und dem totalen Triumph des Jetzt führt.

Das geplante Coverfoto, das Korda nackt im Dachauer Verbrennungsofen zeigt, stiess dann auch an die Grenze dessen, was International Gigolo Records meinte der Öffentlichkeit zumuten zu können. Man ersetzte das umstrittene Foto mit einem, das Korda in seinem Performance-Outfit als eine Mischung aus Demi Moore und Juliette Greco zeigt. Zwar ist damit dem Titel der Sinn genommen, aber dafür erspart sich Gigolo Records eine hitzige Debatte, die das Label weder inhaltlich noch von der Kapazität her hätte tragen können.

Die Diskussion über die Symbolsprache dieses Bildes ist mehr als abendfüllend. Ihretwegen hat sich Chris Korda mit seinem Vater überwerfen, dem namhaften Bestseller-Autor jüdisch-ungarischer Herkunft, Michael Korda, aber das ist nochmal eine andere Geschichte. Erst mal missionierte Reverend Korda vergangenes Wochenende an der Loveparade in Berlin. Wir wissen nicht, wie viele Seelen er dort, im Herzen der Bestie, der "technological trance" entreissen konnte. Schliesslich buhlte er nicht allein um neue JüngerInnen: Konkurrenzunternehmen waren etwa die Jugendorganisationen der CDU und der FDP oder auch die katholische Kirche.

Was eine/n dazu verleiten könnte, Korda viel Erfolg zu wünschen - ist der Kampf gegen die Menschheit nicht auch der Kampf gegen den Kapitalismus?


Die Chris-Korda-Zitate sind aus einem Gespräch, das Ted Gaier mit ihm im Juni 1999 in München führte. Ted Gaier lebt in Hamburg, ist selber Musiker und spielt bei der politisch expliziten Gruppe Die Goldenen Zitronen.

Die Platten von Chris Korda erscheinen bei International Gigolo Records, München, im RecRec-Vertrieb.

Die COE im Internet: www.churchofeuthanasia.org

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